§

§ 13 GärtnAusbV

Abschlußprüfung in der Fachrichtung Obstbau

(1) Die Abschlußprüfung in der Fachrichtung Obstbau erstreckt sich auf die in der Anlage 5a aufgeführten Fertigkeiten und Kenntnisse sowie auf den im Berufsschulunterricht vermittelten Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist. Sie wird praktisch, schriftlich und mündlich durchgeführt.

(2) Der Prüfling soll in der praktischen Prüfung in insgesamt höchstens fünf Stunden fünf komplexe Prüfungsaufgaben durchführen und jeweils in einem Prüfungsgespräch erläutern. Der Bereich Produktion soll dabei mit mindestens drei Aufgaben und der Bereich Ernte und Aufbereitung mit mindestens einer Aufgabe vertreten sein. Der Prüfling soll zeigen, daß er die erworbenen Fertigkeiten und Kenntnisse praxisbezogen unter Verwendung geeigneter Maschinen, Geräte und technischer Einrichtungen anwenden kann. Dem Prüfling soll Gelegenheit gegeben werden, diese Maschinen, Geräte und technischen Einrichtungen vor der Prüfung kennenzulernen. Bei der praktischen Prüfung sollen die betrieblichen Ausbildungsschwerpunkte angemessen berücksichtigt werden. Für die Prüfungsaufgaben kommen insbesondere in Betracht:

1.
aus dem Bereich Produktion:
a)
Vermehren von Pflanzen,
b)
Flächen ausmessen und zur Pflanzung vorbereiten,
c)
Durchführen von Pflanzungen,
d)
Erstellen von Stützkonstruktionen,
e)
Durchführen von Arbeiten an der Pflanze,
f)
Durchführen von Pflanzenschutzmaßnahmen,
g)
Durchführen von Düngungs- und Bewässerungsmaßnahmen;
dabei sind Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit, Natur- und Umweltschutz, rationelle Energie- und Materialverwendung, Wahrnehmen und Beurteilen von Vorgängen sowie Beschaffen und Auswerten von Informationen einzubeziehen;
2.
aus dem Bereich Ernte und Aufbereitung:
a)
Ernten von Obst,
b)
Sortieren von Obst,
c)
Kennzeichnen und Verpacken von Obst;
dabei sind Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit, Natur- und Umweltschutz, rationelle Energie- und Materialverwendung, Wahrnehmen und Beurteilen von Vorgängen sowie Beschaffen und Auswerten von Informationen sowie Vermarkten einzubeziehen;

(3) Der Prüfling soll in dem Prüfungsfach Anbau mündlich, in den Prüfungsfächern Pflanzenkenntnisse, Betriebliche Zusammenhänge sowie Wirtschafts- und Sozialkunde schriftlich geprüft werden. Im Prüfungsfach Anbau soll der Produktionsablauf verschiedener Obstarten im Mittelpunkt stehen. Es kommen Fragen und Aufgaben, die sich auf praxisbezogene Fälle beziehen sollen, insbesondere aus folgenden Gebieten in Betracht:

1.
im Prüfungsfach Anbau:
a)
Bau und Leben der Pflanze, Entwicklungsphasen der Obstgehölze,
b)
Grundlagen der Züchtung,
c)
Vermehrung und Anzucht,
d)
Unterlagen und ihr Einfluß auf die Obstarten,
e)
Produktionsverfahren,
f)
Anbau- und Pflanzsysteme,
g)
Arbeiten an der Pflanze,
h)
Maßnahmen zur Wachstums- und Ertragsregulierung,
i)
Maßnahmen zum Schutz der Pflanzung,
k)
Böden, Erden und Substrate,
l)
Düngung und Bewässerung,
m)
Pflanzenschutz,
n)
Ernte, Aufbereitung, Lagerung und Vermarktung,
o)
Planen, Vorbereiten und Kontrollieren von Produktion, Dienstleistungen und Arbeit;
2.
im Prüfungsfach Pflanzenkenntnisse:
a)
Erkennen und Benennen von Pflanzen,
b)
Arten und Sorten von Obst, ihre Verwendung und Marktbedeutung,
c)
typische Absatz- und Blühtermine,
d)
Sorten- und Unterlagenkombinationen,
e)
Wildkräuter und Unkräuter,
f)
Sortenschutz,
g)
Artenschutz;
3.
im Prüfungsfach Betriebliche Zusammenhänge:
a)
natürliche und wirtschaftliche Standortfaktoren,
b)
bauliche Anlagen,
c)
Maschinen, Geräte und technische Einrichtungen,
d)
Materialien und Betriebsmittel,
e)
anwendungsbezogene Berechnungen,
f)
Vermarktung,
g)
Natur- und Umweltschutz,
h)
rationelle Energie- und Materialverwendung,
i)
einschlägige Rechtsvorschriften,
k)
Einflußfaktoren auf die menschliche Arbeit,
l)
Informationsbeschaffung und -auswertung,
m)
Aufwendungen und Erträge;
4.
im Prüfungsfach Wirtschafts- und Sozialkunde:allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt.

(4) Für die Prüfung nach Absatz 3 ist von folgenden zeitlichen Höchstwerten auszugehen:

1.im Prüfungsfach Anbau60 Minuten,2.im Prüfungsfach Pflanzenkenntnisse60 Minuten,3.im Prüfungsfach Betriebliche Zusammenhänge90 Minuten,4.im Prüfungsfach Wirtschafts- und Sozialkunde60 Minuten.

(5) Sind in der schriftlichen Prüfung nach Absatz 3 die Prüfungsleistungen in bis zu zwei Fächern mit mangelhaft und in den übrigen Fächern mit mindestens ausreichend bewertet worden, so ist auf Antrag des Prüflings oder nach Ermessen des Prüfungsausschusses in einem der mit mangelhaft bewerteten Fächer die schriftliche Prüfung durch eine mündliche Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn diese für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Das Fach ist vom Prüfling zu bestimmen. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für dieses Fach hat die schriftliche Prüfung gegenüber der mündlichen Prüfung das doppelte Gewicht.

(6) Innerhalb der Prüfung nach Absatz 2 hat jede Prüfungsaufgabe und innerhalb der Prüfung nach Absatz 3 hat jedes Prüfungsfach das gleiche Gewicht. Für die Ermittlung des Gesamtergebnisses sind die Prüfungsleistungen wie folgt zu gewichten:

- Prüfung nach Absatz 260 Prozent,- Prüfung nach Absatz 340 Prozent.

(7) Die Prüfung ist bestanden, wenn im Gesamtergebnis und jeweils in den Prüfungen nach den Absätzen 2 und 3 mindestens ausreichende Leistungen erbracht worden sind. Sie ist nicht bestanden, wenn eine der Prüfungsaufgaben nach Absatz 2 oder eines der Prüfungsfächer nach Absatz 3 mit ungenügend oder zwei der vorgenannten Prüfungsbestandteile mit mangelhaft bewertet worden sind.


§ 3Berufsfeldbreite Grundbildung und Zielsetzung der Berufsausbildung
§ 4Ausbildungsberufsbild
§ 5Ausbildungsrahmenplan
§ 6Ausbildungsplan
§ 7Berichtsheft
§ 8Zwischenprüfung
§ 9Abschlußprüfung in der Fachrichtung Baumschule
§ 10Abschlußprüfung in der Fachrichtung Friedhofsgärtnerei
§ 11Abschlußprüfung in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau
§ 12Abschlußprüfung in der Fachrichtung Gemüsebau
§ 13Abschlußprüfung in der Fachrichtung Obstbau
§ 14Abschlußprüfung in der Fachrichtung Staudengärtnerei
§ 15Abschlußprüfung in der Fachrichtung Zierpflanzenbau
§ 16Übergangsregelungen
§ 17Inkrafttreten, Außerkrafttreten
Anlage 1a(zu § 5)Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Gärtner/zur Gärtnerin für die Fachrichtung Baumschule- sachliche Gliederung -
Anlage 1b(zu § 5) Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Gärtner/zur Gärtnerin für die Fachrichtung Baumschule - zeitliche Gliederung -
Anlage 2a(zu § 5)Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Gärtner/zur Gärtnerin für die Fachrichtung Friedhofsgärtnerei- sachliche Gliederung -
Anlage 2b(zu § 5) Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Gärtner/zur Gärtnerin für die Fachrichtung Friedhofsgärtnerei - zeitliche Gliederung -
Anlage 3a(zu § 5)Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Gärtner/zur Gärtnerin für die Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau- sachliche Gliederung -
Anlage 3b(zu § 5) Ausbildungsrahmenplan für die Berufsausbildung zum Gärtner/zur Gärtnerin für die Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau - zeitliche Gliederung -